3.12 imond-Konfiguration

START_IMOND

Standard-Einstellung: START_IMOND='no'

Mit START_IMOND kann man einstellen, ob der imond-Server aktiviert werden soll. imond übernimmt dabei das Monitoring/Controlling und Least-Cost-Routing des fli4l-Routers. Der Beschreibung von imond ist deshalb ein extra Kapitel gewidmet (s.u.).

Wichtig: Die LC-Routing-Features von fli4l können nur mit imond genutzt werden. Ein zeitabhängiges Umschalten von Verbindungen ist ohne imond nicht möglich!

Für ISDN- und DSL-Routing ist imond ab Version 1.5 zwingend erforderlich. In diesem Fall ist START_IMOND='yes' einzustellen.

Wird fli4l lediglich als Router zwischen 2 Netzwerken eingesetzt, sollte START_IMOND='no' eingestellt werden.

IMOND_PORT

TCP/IP-Port, auf dem imond auf Verbindungen horcht. Der Standard-Wert `5000' sollte nur in Ausnahmefällen geändert werden.

IMOND_PASS

Standard-Einstellung: IMOND_PASS=''

Hier kann ein spezielles User-Password für imond gesetzt werden. Meldet sich ein Client auf Port 5000 an, erwartet imond (und damit auch seine Clients) die Eingabe dieses Passworts, bevor er irgendeinen Befehl korrekt beantwortet. Ausnahme: Befehle ``quit'', ``help'' und ``pass''. Ist IMOND_PASS leer, wird kein Password benötigt.

Ob der Client im User-Modus bestimmte Steuerbefehle, wie Dial, Hangup, Reboot, Umschalten der Default-Route bereits ausführen kann oder dafür die Eingabe des Admin-Passwords zwingend notwendig ist, wird über die Variablen

eingestellt, siehe unten.

IMOND_ADMIN_PASS

Standard-Einstellung: IMOND_ADMIN_PASS=''

Mit Hilfe der Admin-Passwords erhält der Client alle Rechte und kann so sämtliche Steuerfunktionen des imond-Servers nutzen - und zwar unabhängig von den Variablen IMOND_ENABLE, IMOND_DIAL usw. Lässt man IMOND_ADMIN_PASS leer, so reicht die Eingabe des User-Passwords, um sämtliche Rechte zu erhalten!

IMOND_LED

imond kann den Online/Offline-Status nun über eine LED anzeigen. Diese wird folgendermaßen an einen COM-Port angeschlossen:

Verbindung 25-polig:

        20 DTR  -------- 1kOhm ----- >| ---------- 7 GND

Verbindung 9-polig:

         4 DTR  -------- 1kOhm ----- >| ---------- 5 GND

Ist eine ISDN- oder DSL-Verbindung aufgebaut, leuchtet die LED. Ansonsten ist sie ausgeschaltet. Sollte es genau umgekehrt sein, ist die Leuchtdiode umzupolen. Sollte die LED zu schwach leuchten, kann der Vorwiderstand bis auf 470 Ohm reduziert werden.

Es ist auch möglich, zwei verschiedenfarbige LEDs anzuschließen. Dann ist die zweite LED ebenso über einen Vorwiderstand zwischen DTR und GND anzuschließen, jedoch genau umgekehrt. Dann leuchtet je nach Zustand die eine oder die andere LED. Oder man verwendet direkt eine DUO-LED (zweifarbig, drei Anschlussbeinchen).

Im Moment verhält sich der RTS-Anschluss der seriellen Schnittstelle genauso wie DTR. Hier könnte also noch eine weitere LED angechlossen werden, die den Online/Offline-Zustand anzeigt. Das könnte sich jedoch in einer zukünftigen fli4l-Version ändern.

Als Wert von IMOND_LED muss ein COM-Port angegeben werden, also 'com1', 'com2', 'com3' oder 'com4'. Ist keine LED angeschlossen, sollte die Variable leer gelassen werden.

IMOND_BEEP

Mit IMOND_BEEP='yes' gibt imond einen Zweiklang-Ton über den PC"=Lautsprecher aus, wenn der Zustand von Offline nach Online wechselt und umgekehrt. Im ersten Fall wird zuerst ein tiefer, dann ein hoher Ton ausgegeben. Beim Wechsel in den Offline-Status zurück wird zuerst der höhere, dann der tiefere Ton ausgegeben.

IMOND_LOG

Standard-Einstellung: IMOND_LOG='no'

Wird IMOND_LOG='yes' benutzt, werden in der Datei /var/log/imond.log die Verbindungen protokolliert. Diese Datei kann z.B. für Statistikzwecke per scp auf einen Rechner im LAN kopiert werden. Für den scp-Zugriff ist aber dann noch das Paket sshd zu installieren und so zu konfigurieren, dass es auch scp zur Verfügung stellt.

Das Format der Logdateieinträge ist in Tabelle 3.10 beschrieben.

Table 3.10: Format der Imond-Logdatei
Eintrag Bedeutung
Circuit der Name des Circuits, für den der Eintrag erzeugt wurde
Startzeit Datum und Uhrzeit der Einwahl dieses Circuits
Stopzeit Datum und Uhrzeit des Auflegens dieses Circuits
Online-Zeit die Zeit, die dieser Circuit online war
Abgerechnete Zeit die Zeit, die der Provider abrechnen wird (hängt vom Takt ab)
Kosten die Kosten, die der Provider für die Zeit in Rechnung stellt
Bandbreite die genutzte Bandbreite getrennt nach in und out (in zuerst), dargestellt als zwei vorzeichenlose Integerzahlen, für die gilt: Bandbreite =
4GiB * <erste Zahl> + <zweite Zahl>
Device das Gerät, über das kommuniziert wurde
Abrechnungstakt der Takt, der vom Provider zur Abrechnung herangezogen wird (Daten der Circuit-Konfiguration)
Taktgebühren die Gebühren, die pro Takt fällig werden (Daten der Circuit-Konfiguration)

Die Kosten werden in Euro ausgegeben. Wichtig ist dabei die korrekte Definition der entsprechenden Circuit-Variablen ISDN_CIRC_x_TIMES.

IMOND_LOGDIR

Ist das Protokollieren eingeschaltet, kann über IMOND_LOGDIR ein alternatives Verzeichnis statt /var/log angegeben werden, z.B. '/boot'. Dann wird die Log-Datei imond.log auf dem Bootmedium angelegt. Dazu muss dieses aber auch Read/Write gemounted sein. Default ist 'auto' was den Speicherort automatisch bestimmt. Je nach weiterer Konfiguration liegt das dann unter /boot/persistent/base oder an einem anderen durch FLI4L_UUID bestimmten Pfad. Ist /boot nicht Read/Write und FLI4L_UUID nicht gesetzt, befindet sich das File unter /var/run.

IMOND_ENABLE IMOND_DIAL IMOND_ROUTE IMOND_REBOOT

Durch diese Variablen werden bestimmte Kommandos, die von imonc-Clients zum imond-Server gesendet werden, bereits im User-Modus freigeschaltet.

Hiermit kann man einstellen, ob der imond-Server die ISDN-Schnittstelle ein- bzw. ausschalten, wählen/einhängen, eine neue Default-Route setzen und/oder den Rechner booten darf.

Standard-Einstellungen:

        IMOND_ENABLE='yes'
        IMOND_DIAL='yes'
        IMOND_ROUTE='yes'
        IMOND_REBOOT='yes'

Alle weiteren Features der Client-/Server-Schnittstelle von imond sind in einem eigenen Kapitel beschrieben.

© 2001-2019 Das fli4l-Team - April 28, 2019