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4.1 Werkzeuge im Basispaket

Im Basispaket befinden sich die folgenden OPTs:

 Name Beschreibung  
 OPT_SYSLOGD Werkzeug zum Protokollieren von Systemmeldungen  
 OPT_KLOGD Werkzeug zum Protokollieren von Kernelmeldungen  
 OPT_LOGIP Werkzeug zum Protokollieren von WAN-IP-Adressen  
 OPT_Y2K Datumskorrektur bei nicht Y2K-festen Rechnern  
 OPT_PNP Installation der isapnp-Werkzeuge  


4.1.1 OPT_SYSLOGD - Protokollieren von Systemmeldungen

Viele Programme verwenden die Syslog-Schnittstelle, um Meldungen auszugeben. Damit diese auch auf der Konsole sichtbar werden, muss in diesem Falle der Daemon syslogd gestartet werden.

Sind Debug-Meldungen gewünscht, stellt man OPT_SYSLOGD auf `yes', ansonsten auf `no'.

Siehe auch ISDN_CIRC_x_DEBUG und PPPOE_DEBUG.

Standard-Einstellung: OPT_SYSLOGD='no'

SYSLOGD_RECEIVER

Mit SYSLOGD_RECEIVER kann man festlegen, ob fli4l Syslog-Nachrichten vom Netzwerk empfangen soll oder nicht.

SYSLOGD_DEST_N SYSLOGD_DEST_x

Mit SYSLOGD_DEST_x gibt man Ziele an, wohin die System-Meldungen, die von syslogd entgegengenommen werden, ausgegeben werden. Im Normalfall ist dies die Konsole von fli4l, also

        SYSLOGD_DEST_1='*.* /dev/console'

Möchte man eine Datei als Ziel verwenden, ist z.B. einzutragen:

        SYSLOGD_DEST_1='*.* /var/log/messages'

Ist ein sog. Loghost im Netz vorhanden, können die Meldungen auch auf diesen Rechner umgeleitet werden - unter Angabe der IP-Adresse.

Beispiel:

        SYSLOGD_DEST_1='*.* @192.168.4.1'

Das @-Zeichen ist dann der IP-Adresse voranzustellen.

Wenn die Systemmeldungen an mehrere Ziele ``ausgeliefert'' werden sollen, ist es nötig, die Variable SYSLOGD_DEST_N (Anzahl der Ziele) entsprechend zu erhöhen und die Variablen SYSLOG_DEST_1, SYSLOG_DEST_2 usw. zu füllen.

Der Parameter `*.*' bedeutet, dass sämtliche Meldungen protokolliert werden. Man kann jedoch die Meldungen für bestimmte Ziele über sog. ``Prioritäten'' einschränken. In diesem Fall ersetzt man das Sternchen (*) hinter dem Punkt (.) durch eines der folgenden Schlüsselwörter:

Die Reihenfolge in der Liste spiegelt dabei das ``Gewicht'' der Meldungen wider. Die Schlüsselwörter ``error'', ``warn'' und ``panic'' sind veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden.

Vor dem Punkt kann eine sog. ``Facility'' statt des Sternchens (*) eingetragen werden. Eine Erklärung würde aber hier zu weit gehen. Der geneigte Leser kann hierfür eine Suchmaschine seiner Wahl bemühen. Eine Übesicht über mögliche Facilities finden sich auf den Manpages der syslog.conf:

http://linux.die.net/man/5/syslog.conf

Normalerweise ist das Sternchen aber vollkommen ausreichend. Beispiel:

          SYSLOGD_DEST_1='*.warning @192.168.4.1'
Nicht nur Unix-/Linux-Rechner können als Loghost dienen, sondern auch Windows-Rechner. Auf http://www.fli4l.de/sonstiges/links/ findet man Verweise auf entsprechende Software. Die Verwendung eines Loghosts wird dringend empfohlen, wenn eine detaillierte Protokollierung gewünscht ist. Auch hilft die Protokollierung bei der Fehlersuche. Auch imonc ``versteht'' als Windows-Client das Syslog-Protokoll und kann die Meldungen in einem Fenster ausgeben.

Leider lassen sich die Boot-Meldungen von fli4l nicht über syslogd umlenken. Jedoch kann man fli4l auch so konfigurieren, dass die Konsole ein serielles Terminal (bzw. Terminalemulation) ist. Wie das geht, steht in dem Abschnitt Konsolen-Einstellungen.

SYSLOGD_ROTATE

Mit SYSLOGD_ROTATE kann man festlegen, ob fli4l Syslog-Nachrichten einmal täglich rotiert. Es werden dabei die Meldungen der letzten x Tage archiviert.

SYSLOGD_ROTATE_DIR

Mit der optionalen Variable SYSLOGD_ROTATE_DIR kann man festlegen, dass die rotierten Syslog-Dateien nicht in /var/log/ sondern in das angegebene Verzeichnis rotiert werden.

SYSLOGD_ROTATE_MAX

Mit der optionalen Variablen SYSLOGD_ROTATE_MAX legt man die Anzahl der archivierten/rotierten Syslog-Dateien fest.

SYSLOGD_ROTATE_AT_SHUTDOWN

Mit der optionalen Variable SYSLOGD_ROTATE_AT_SHUTDOWN kann man den das Rotieren beim Herunterfahren des Routers deaktivieren. Dies sollte man jedoch nur einstellen, wenn die syslog-Dateien bereits auf ein nichtflüchtiges Ziel geschrieben werden.


4.1.2 OPT_KLOGD - Protokollieren von Kernelmeldungen

Viele der auftretenden Fehler - z.B. fehlgeschlagene Einwahl - werden vom Linux-Kernel direkt auf die Konsole geschrieben. Mit OPT_KLOGD='yes' werden diese Meldungen an den syslogd umgelenkt, welcher diese dann entweder in Dateien protokollieren oder an einen Loghost weiterleiten kann, s.o. Dann hat man auf der fli4l-Konsole (fast) Ruhe.

Empfehlung: Wenn Sie OPT_SYSLOGD='yes' benutzen, sollte man auch OPT_KLOGD='yes' setzen.

Standard-Einstellung: OPT_KLOGD='no'


4.1.3 OPT_LOGIP - Protokollieren von WAN-IP-Adressen

Mit LOGIP ist es möglich, die WAN-IP in einer Log-Datei festzuhalten. Mit Angabe von OPT_LOGIP='yes' wird die Funktion aktiviert.

Standard-Einstellung: OPT_LOGIP='no'

LOGIP_LOGDIR
Verzeichnis der Log-Datei festlegen

Mit LOGIP_LOGDIR wird das Verzeichnis festgelegt, in welchem die Log-Datei angelegt wird oder 'auto' für autodetect.

Standard-Einstellung: LOGIP_LOGDIR='auto'


4.1.4 OPT_Y2K - Datumskorrektur bei nicht Y2K-festen Rechnern

Meist werden fli4l-Router aus alten Hardware-Teilen zusammengesetzt. Dabei kann das BIOS des Mainboards nicht Y2K-fest sein. Das kann dazu führen, dass bei einer Einstellung des Datums auf den 27.05.2000 im BIOS beim nächsten Booten der 27.05.2094 im BIOS zu finden ist! Linux zeigt dann übrigens den 27.05.1994 an.

Eigentlich kann das eingestellte Datum für den fli4l-Router egal sein und sollte deshalb keine Rolle spielen. Wird fli4l jedoch als Least-Cost-Router eingesetzt, kann dies sehr wohl eine Rolle spielen.

Grund: Der 27.05.1994 war ein Freitag, der 27.05.2000 jedoch ein Samstag. Und am Wochenende gibt's günstigere Tarife bzw. günstigere Provider ...

Eine erste Lösung lautet: Das BIOS-Datum wird vom 27.05.2000 auf den 28.05.1994 gestellt. Das war ebenso ein Samstag. Damit ist das Problem aber noch nicht gänzlich gelöst, denn fli4l verwendet nicht nur den Wochentag und die momentane Uhrzeit für das LC-Routing, sondern berücksichtigt auch die Feiertage.

Y2K_DAYS
 - N Tage auf Systemdatum addieren

Da das gesetzte Datum genau 2191 Tage zum tatsächlichen Datum differiert, werden bei Angabe von

        Y2K_DAYS='2191'

auf das BIOS-Datum 2191 Tage addiert und dieses dann als Linux-Datum gesetzt. Das BIOS-Datum bleibt davon jedoch unberührt, sonst würde beim nächsten Booten das Datum wieder das Jahr 2094 (bzw. 1994) aufweisen.

Es gibt noch eine Alternative:

Mit dem Zugriff auf einen Time-Server kann sich fli4l die aktuelle Datum/Uhrzeit aus dem Internet holen. Dafür steht das Paket CHRONY zur Verfügung. Beide Einstellungen lassen sich kombinieren. Das ist sinnvoll, um mit Y2K_DAYS zunächst das Datum schon einmal zu korrigieren und anschließend über den Time-Server die genaue Uhrzeit einzustellen.

Wer mit Y2K keine Probleme hat: Variable OPT_Y2K='no' setzen und einfach nicht mehr darüber nachdenken ...


4.1.5 OPT_PNP - Installation von isapnp tools

Teilweise müssen ISAPnP-Karten über das Werkzeug ``isapnp'' konfiguriert werden. Dies betrifft insb. ISDN-Karten mit ISDN_TYPE 7, 12, 19, 24, 27, 28, 30 und 106 - aber nur, wenn es sich auch wirklich um ISAPnP-Karten handelt.

Zur Konfiguration ist die Erstellung einer Konfigurations-Datei etc/isapnp.conf notwendig.

Hier eine Kurzanleitung zur Erstellung:

Weiter auf PC (Unix/Linux/Windows):


Die automatisch generierte Datei ist im Unix-Format gespeichert und enthält keine CRs. Startet man unter Windows den Notepad-Editor, zeigt dieser alle Zeilen in einer einzigen Zeile an. Der DOS-Editor ``edit'' kann jedoch mit Unix-Dateien umgehen. Er speichert sie dann als DOS-Datei (mit CRs) ab.

Abhilfe:

Anschließend kann die Datei auch wieder mit Notepad bearbeitet werden.

Man kann auch unter Windows einfach den Wordpad-Editor verwenden.

Die zusätzlich generierten CRs werden beim Booten von fli4l wieder herausgefiltert. Sie stören also nicht.

Zunächst sollte man versuchen, ohne OPT_PNP auszukommen. Wird die Karte nicht erkannt, sollte wie oben beschrieben vorgegangen werden.

Bei einem Update auf eine neuere fli4l-Version kann die früher erstellte Datei isapnp.conf weiter verwendet werden.

Standard-Einstellung: OPT_PNP='no'

© 2001-2020 Das fli4l-Team - February 2, 2020